Hochmoderne Endosonografie-Technik erlaubt internistische Diagnostik auf höchstem Niveau


Zell. Eine vom Klinikum Mittelmosel neu angeschaffte Endosonografie-Untersuchungseinheit im Gesamtwert von über einer viertel Million Euro erlaubt es dem Internisten, bereits geringste Abweichungen zu diagnostizieren. Patienten bietet dies insbesondere bei der Früherkennung von Gewebsveränderungen mit Verdacht auf Krebs deutlich mehr Sicherheit.

Die Endosonografie ist zunächst eine Ultraschalluntersuchung von innen. Dabei wird ein Endoskop in Form eines flexiblen Schlauchs durch den Mund oder After in den sogenannten Gastrointestinaltrakt eingeführt. Am Ende dieses Schlauchs befindet sich neben der Ultraschallsonde auch eine Videokamera. Weiter können durch den Schlauch des Endoskops mittels einer Punktionsnadel Gewebeproben zur histologischen Untersuchung entnommen werden. Das ab sofort im Klinikum Mittelmosel neu eingesetzte Endosonografie-Gerät bietet eine optische Wiedergabe in Full-HD-Qualität. Es erlaubt dem Internisten, bereits geringste Abweichungen zu diagnostizieren. Dies ist insbesondere bei der Früherkennung von Krebs ein ganz entscheidender Faktor.

„Um eine solche Ausstattung würden uns sogar manche Kollegen von Universitätskliniken beneiden“, erläutert sichtlich begeistert Dr. Rahman Faize, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Klinikum Mittelmosel. Die neue Geräteeinheit erlaubt ihm und seinem Team die differenziertesten Diagnosen bei Befunden wie vergrößerten Lymphknoten, bei Tumoren oder auch bei Erkrankungen der Gallenwege oder der Bauchspeicheldrüse. Dank der Kombination aus HD-Bildern und sonografischer Wiedergabe lassen sich auch Lymphknoten und Blutgefäße genau beurteilen. Während die Bildwiedergabe speziell die Befundung der Form des zu untersuchenden Gewebes unterstützt, erlaubt das Ultraschall-Bild auch Aussagen über die Gewebedichte, Durchblutung und Sauerstoffsättigung. „Die Endosonografie setzt neben einer hohen feinmotorischen Leistung auch genaue Kenntnisse der Anatomie und der Ultraschallanatomie voraus“, erklärt Dr. Faize das laut Wikipedia am schwersten zu erlernende endoskopisch gestützte Verfahren und fährt fort: „Wer die Technik beherrscht, dem ermöglicht das neue Endosonografie-Gerät kleinste Veränderungen genau zu erkennen und zu charakterisieren.“

Der Untersuchungsablauf ist wie einer Magenspiegelung oder einer Enddarmspiegelung. Bei bestimmten Fragestellungen kann die Untersuchung mit Kontrastmittel ergänzt werden. Weiter ist eine schmerzfreie Punktion (Feinnadelpunktion) unter leichter Sedierung des Patienten möglich, um Tumorgewebe histologisch genauer befunden zu lassen.

Das Behandlungsspektrum umfasst den gesamten Gastrointestinaltrakt wie zum Beispiel gut- und bösartige Tumoren der Speiseröhre, des Magens, des oberen Dünndarms, des Enddarms und daran angegliedert der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse. Eingesetzt wird die Endosonografie auch bei der Beurteilung von Lymphknoten im Brustkorb und Bauchraum, sowie bei der Behandlung von Gallensteinleiden oder akuten und chronischen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Weiter wird sie zur Durchführung von Drainagen und wie schon beschrieben auch als minimalinvasives Verfahren zur Entnahme von Gewebeproben mittels einer Punktierung eingesetzt.

Grundsätzlich ist die Untersuchung ohne Risiko und auch Angst vor Schmerzen muss man als Patient nicht haben, da vor der Untersuchung in der Regel ein Beruhigungsmittel oder auch ein leichtes Narkosemittel verabreicht wird. Die Untersuchung muss im nüchternen Zustand stattfinden. Die Darmspiegelung (Koloskopie) gehört zu den wichtigsten Krebs-Vorsorgeuntersuchungen und sollte spätestens ab dem fünfzigsten Lebensjahr alle fünf Jahre und bei erblicher Vorbelastung und im höheren Alter noch engmaschiger durchgeführt werden. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte vor der Untersuchung Rücksprache mit seinem Arzt halten.


Infokasten:

Darmkrebsmonat März der Felix Burda Stiftung
Seit 2002 gibt es den von der Felix Burda Stiftung initiierten, bundesweiten Darmkrebsmonat März. Ziel der Stiftung ist es, die Anzahl der Menschen, die in Deutschland an Darmkrebs sterben, weiter drastisch zu senken. Die Vorsorge-Koloskopie ist eine gesetzliche Leistung der Krankenkassen. Bei keiner anderen Krebsart bietet die Früherkennung derart große Chancen wie bei Darmkrebs. Spätestens ab dem 50. Lebensjahr sollte diese Untersuchung regelmäßig durchgeführt werden.


Foto © Klinikum Mittelmosel – Abdruck honorarfrei

BU: v.l.n.r.: Marina Blatt, Alexandra Zender, Chefarzt Dr. Rahman Faize und Nicole Drees vom Endosonografie-Team



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