Neu im Klinikum Mittelmosel: Traumazentrum Mittelmosel

10. Februar 2015

Zertifizierte Qualität und Sicherheit in der Schwerverletztenversorgung

Zell. Unverhofft kommt oft! So verhält es sich auch mit Unfällen, die sich jeden Tag ereignen können, im Straßenverkehr, im Haushalt oder in der Freizeit. Wenn ein Unfall nicht ganz so glimpflich verläuft oder es sich sogar um ein Großschadensereignis handelt, ist schnelle und kompetente Hilfe lebenswichtig. In strukturell gut versorgten Gebieten z. B. Städten ist der Weg der Helfer zum Unfallort und von dort in die nächste Ambulanz verhältnismäßig kurz.

Ganz anders kann dies in ländlichen Regionen, wie z. B. Cochem-Zell, aussehen. Daher hat sich das Klinikum Mittelmosel jetzt als Traumazentrum Mittelmosel zertifizieren lassen. „Mit der Zertifizierung als Traumazentrum und der Anbindung an das Traumanetzwerk Mittelrhein verfolgen wir eine optimierte Versorgung von Schwerverletzten in unserer ländlich geprägten Region“, erläutert Dr. Faez Georg Chahoud, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Spezielle Unfallchirurgie im Klinikum Mittelmosel.

Dr. Chahoud hatte die Zertifizierung und Netzwerkanbindung vor rund einem Jahr initiiert. Besonders die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Fachabteilungen in der Schwerverletztenversorgung ist ihm und seinen Kollegen ein großes Anliegen. 24 Stunden, 365 Tage im Jahr werden im Traumazentrum Mittelmosel Verletzte in ihrer Akutsituation mit lebenserhaltenden, wiederherstellenden, korrigierenden sowie körperteil- und funktionsersetzenden Eingriffen behandelt. Dabei agieren die beteiligten Fachdisziplinen, wie beispielsweise Anästhesie und Intensivmedizin sowie Innere Medizin, eng zusammen, um den schwerverletzten Patienten umfassend zu versorgen.

Die Zertifizierung der zugrundeliegenden Struktur und Prozesse attestiert dem Traumazentrum Mittelmosel die besondere Qualität in der Versorgung Schwerverletzter analog den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Im Rahmen des Audits durch eine externe Stelle (DIOcert) wurden Struktur, Organisation, Ausstattung sowie Qualität und Sicherheit überprüft und für gut befunden.

Wichtig ist im Traumazentrum Mittelmosel die fachübergreifende Zusammenarbeit und die Zusammenarbeit mit den Partnern im Traumanetzwerk Mittelrhein. „Dieses Ergebnis ist in erster Linie dem großen Einsatz unserer Mitarbeitenden im Team des internen „Traumazirkels“ zu verdanken. Sie haben den gesamten Prozess – von den Vorbereitungen bis hin zum Audit und der Zertifizierung – neben ihren Hauptaufgaben gestaltet und mitgetragen. Ein großer Dank geht an dieser Stelle noch einmal an sie!“, betont Johannes Wecker, Kaufmännischer Direktor des Klinikum Mittelmosel.

„Einen zusätzlichen Fokus legen wir nun auf die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit Notärzten und Rettungsdiensten“ erklärt Dr. Chahoud und ergänzt „diese Schnittstelle ist von vitaler Bedeutung, insbesondere in der 'Goldenen Stunde des Schocks'“.

Mit der Einbindung in das Traumanetzwerk Mittelrhein ist das Klinikum Mittelmosel Mitglied in einem Versorgungsverbund. Ziel ist die nachhaltige Sicherung einer leistungsstarken, flächendeckenden und qualitätsgesicherten Versorgung von Schwerverletzten rund um die Uhr. „Wir sind die initiale Anlaufstelle für die Erkennung und Behandlung lebensbedrohlicher Verletzungen der Extremitäten, des Achsenskeletts – inklusive Brustraum (Notfallthorakotomie) und Becken sowie des Bauchraumes (Notfalllaparotomie)“, ergänzt der Leitende Oberarzt Dr. Thomas Weyer. „Jede unserer Fachabteilungen hält ihre Fachärzte – ergänzt um das OP-Team und Pflegekräfte – 24 Stunden an 365 Tage im Jahr verfügbar“ betont Dr. Chahoud. „Besonders ist auch“ – freut sich Wecker – „dass wir neben der Orthopädie, Unfallchirurgie und speziellen Unfallchirurgie auch die Visceralmedizin in einer Kooperation zwischen Allgemein-, Visceralchirurgen und Internisten ganzheitlich abdecken sowie die Spezialisierung auf die Behandlung von Schlaganfallpatienten und Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems besitzen.“ Durch die Spezialisierung auf die endoprothetische Versorgung, d. h. den Gelenkersatz, rundet die Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Spezielle Unfallchirurgie das Spektrum ab.



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